Wildfährte an der Leine verfolgen!!??

Die Besprechung ist beendet ;0)

Moderatoren: Sabine, Moderatoren

Beitragvon Feinfell-Poushelle » Di 12. Jul 2005, 11:14

Es war ja auch nicht böse gemeint... :blumen

Ich denke, dass diejenigen, welche sich das Buch kaufen wohl so vernünftig sein werden, und wie gesagt, wenn ich gefragt werde bin ich auch wesentlich offener, als wenn die Leute kreuz und quer durch die Ruhebiotope stapfen und dann noch verkünden, dass sie damit im Recht seien...

Aber letztere werden sich wohl auch kaum euer Buch kaufen , weil die sowieso der Meinung sind, dass ihr Hund das machen darf, denn schließlich stammt er ja vom Wolf ab....

Ähm, ich werde völlig rücksichtslos durch Brennesseln und Pfützen, Dornen,... geschleift, - aber das ist ja auch der Sinn, wenn ich mit meinem Hund nachsuche, dann soll er ja die Passion haben.....
wenn ich mit ihr nur so durchs Revier gehe, verbitte mir das, ebenso wie das hetzen von gesundem Wild.
liebe grüße von der stinie
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Feinfell-Poushelle
 

Beitragvon Kikimozart » Di 12. Jul 2005, 11:20

Ariane Ullrich hat geschrieben:Mich würde nun interessieren, ob andere, die das Buch gelesen haben, den Hinweis auch als Wilderei auslegen würde bzw. wie sie den Tipp verstanden haben.


Hallo Ariane,

habe das Buch gelesen und den Tipp nicht als Wilderei ausgelegt, sondern eher so wie Ginni es auch beschrieben hat oder ich vorhin schon dargestellt habe. Ich denke, im Zusammenhang mit dem ganzen Text wird es auch deutlich genug, dass ihr nicht zum Wildern aufruft.
Kikimozart
 

Beitragvon dusaro » Di 12. Jul 2005, 11:26

Man könnte das Ganze entschärfen, indem einfach jemand, der einen ungewollt jagenden Hund hat, sicher mit dem Jagdpächter verständigt und seine Belange erklärt.

Ich bin ohnehin dafür, dass man als Besitzer eines Hundes, der bei Gelegenheit wildert, prophylaktisch dem Pächter informiert (einfach, weil bei einem bekannten Hund im Falle des Falles der Besitzer für den Schaden einsteht, aber sich das Risiko erheblich verringert, dass der Hund als unbekannter Wilderer erschossen wird).

Wenn man dem Jagdpächter erklärt, dass man mit dem Hund an der Schleppleine übt und lediglich übers Feld geht, um ihn an der Sasse o.ä. schnuffeln zu lassen, und der Pächter das Halter-Hund-Gespann dadurch als zuverlässig kennen lernt, ist das ganz was anderes, als wenn der Pächter ohne jedwedes Vorwissen Halter udn Hund fährtend durch die Pampa ziehen sieht.

Ariane+Pia, das Mißtrauen müsst Ihr auch verstehen, grade wir hier im Revier haben eine große Gassitruppe, die Euer Buch sicher nicht kennt, den diskutierten Ratschlag aber eben genauso ausführt, wie Stinie es befürchtet. Die Hunde (mehrere Retriever, und auch Huskies) stöbern im tiefsten Unterholz, ohne Leine, ohne Sichtkontakt, eine halbe Stunde und mehr. Sucht man Verständigung, wird man angepampt (die Jäger glauben wohl, der Wald gehört ihnen alleine usw) und außerdem müssten ihre Hunde sich doch mal richtig frei bewegen können.

So entstehen an beiden Fronten Verhärtungen, die man nur durch sachliche Gespräche, wie grade hier eines stattfindet, aus der Welt schaffen kann.


Ich fürchte allerdings auch, dass es neben der großen Gruppe an Lesern, die sich dankbar an das halten, was Ihr schreibt, sicher den einen oder anderen gibt, der das als Alibi mißbrauchen wird, um seinen Hund unkontrolliert jagen zu lassen, aber das liegt ja dann wirklich nicht in Eurer Hand.
dusaro
 

Beitragvon Sabine » Di 12. Jul 2005, 11:29

Ute schrieb:
In den Grünanlagen ist in Hamburg, mit Ausnahme der sog. Freilaufgebiete, Leinenpflicht.

Ja und genau die Sportfährte wird ja genau an der langen Leine gearbeitet.
Da würde ich die doch mit Ihren eigenen Argumenten schlagen. Oder gibt´s auch ne Vorschrift für die Länge der Leine, ab wann der Hund als nicht mehr angeleint gilt, obwohl eine Leine dran ist?
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Beitragvon dusaro » Di 12. Jul 2005, 11:30

Ach so, ja: Ich habe das Buch noch nicht gelesen, weil ich es noch gar nicht habe, aber das kommt noch (Beides, der Erwerb und das Lesen).
dusaro
 

Beitragvon Sabine » Di 12. Jul 2005, 11:43

Ariane schrieb:
Mich würde nun interessieren, ob andere, die das Buch gelesen haben, den Hinweis auch als Wilderei auslegen würde bzw. wie sie den Tipp verstanden haben.


Also rein nach den Buchstaben des Gesetzes wäre es Wilderei.

Für die die das Buch nicht gelesen haben möchte ich hier aber mal einige Sachen zitieren, die ihr in unmittelbarem Zusammenhang im Buch geschrieben habt:
Zitat Anfang: .... Wir bitten den Leser aus diesem Grund auch ausführlich das Dargelegte nicht zu missverstehen und lieber nachzufragen, bevor Unmut entsteht......
...... Erkundigen sie sich außerdem über die Schonzeiten und speziellen Gegebenheiten in Ihrem Waldgebiet......
...... Es macht immer Sinn, den Förster und den Jagdpächter seiner meist genutzten Spaziergehgebiete kennen zu lernen.... Zitat Ende.

Ein Verbesserungsvorschlag meinerseits für die nächste Ausgabe wäre, daß ihr diesem Thema voranstellt, daß nachfolgende Bestätigung des Hundes durch Verfolgen von Wildspuren an der Leine nur nach vorheriger Absprache mit Jagdpächter und Landwirt dem Hund angeboten werden kann, da es sich ansonsten um verbotene Wilderei handelt.
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Beitragvon Eminenz&Zigge » Di 12. Jul 2005, 11:51

Sabine hat geschrieben:Ute schrieb:
In den Grünanlagen ist in Hamburg, mit Ausnahme der sog. Freilaufgebiete, Leinenpflicht.

Ja und genau die Sportfährte wird ja genau an der langen Leine gearbeitet.
Da würde ich die doch mit Ihren eigenen Argumenten schlagen. Oder gibt´s auch ne Vorschrift für die Länge der Leine, ab wann der Hund als nicht mehr angeleint gilt, obwohl eine Leine dran ist?


Das wäre tatsächlich ein Argument für Sportfährtenanhänger.

Da ich hauptsächlich Such-Apport oder Dummy-Schleppe arbeiten lasse, habe ich bei sämtliche Forstbeamten angefragt, und mir wurden 2 Gebiete genannt, wo das möglich ist. Zwei weiteres habe ich noch selbst aufgetan. Das reicht mir.
Genieße dein Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig.
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Beitragvon Anke + Franz´l » Di 12. Jul 2005, 20:38

Hi,

nur eine Anmerkung noch am Rande: Stadtparks sind KEINE befriedeten Gebiete - jedenfalls in Essen ist jede noch so kleine Grünfläche verpachtet (für kein Geld der Welt würde ich da jagen wollen, aber es gibt Pächter und ich hatte das "Vergnügen" damals)

Ist das freie Betretungsrecht der Landschaft in NRW so eingeschränkt, dass ich zumindest mit Hund ausschließlich auf Wegen laufen darf? Kann ich mir kaum vorstellen. Und wenn ich etwas abseits bin und mein Hund schnüffelt will mir irgendwer beweisen, dass ich gezielt hinter Wild fährte?

Meiomei bin ich froh in BaWü zu leben :xlt_genau

salü
Anke

P.S.: Danke für die ausführliche Textstelle, dachte ichs mir doch....
Anke + Franz´l
 

Beitragvon dusaro » Di 12. Jul 2005, 23:50

Und wenn ich etwas abseits bin und mein Hund schnüffelt will mir irgendwer beweisen, dass ich gezielt hinter Wild fährte


Klugscheißerei am Rande:

Ob etwas verboten ist oder ob man beweisen kann, dass etwas Verbotenenes getan wurde, sind 2 Paar Schuhe.

Dass man den Hund gezielt Wildfährten schnuffeln lässt, halte ich in der Form, in der Ariane und Pia es vorschlagen, für unbeweisbar (anders natürlich, wenn jemand mit Schweißriemen im Unterholz und Dornengestrüpp rumkrabbelt, was er mit dem Hund dann anders da zu suchen hat, ist eher schwer erklärbar).

Aber wenn man angibt, der Hund suche selbständig und nur zufällig Spuren, wird man u.U. Gefahr laufen, dass ein Pächter, der einem böse will, bei OAmt drauf pocht, dass man den Hund augenscheinlich nicht unter Kontrolle hat...und sich mit selbigem, solange angeleint, auf den wegen halten muss.

Daher, ich würde es auch wie Sabine halten, vorher fragen, das kann in vielen Fällen unnötigen Streit verhindern.
dusaro
 

Beitragvon canini » Mi 13. Jul 2005, 04:34

Wilderei setzt voraus, dass man sich das Wild aneignen will. Also ist diese Spielerei auf der Fährte ersteinmal rein juristisch gesehen keine unerlaubte Jagdausübung ( Wilderei ). Allerdings ist die Art der Hundeführung schon dazu geeignet einem Beobachter zu suggerieren das man mit dem Hund Spuren und Fährten verfolgt um sich das verfolgte Wild anzueignen. Der Streit ist vorprogrammiert.

Wenn ich sehe, dass jemand mit seinem Jagdhund an der Schlepp / Schweissleine quer durch den Bestand anscheinend eine Fährte arbeitet in der Manier eines Schweisshundführers, dann tippe ich zuerst auf eine verdeckte Nachsuche. Also unerlaubte Wildfolge. Und das wäre für mich der Anlass von diesem Hundeführer sofort die Personalien aufzunehmen bzw. wenn der Hundeführer das verweigert die Polizei zu verständigen. Dabei spielt es keine Rolle ob der Hundeführer bewaffnet ist oder nicht.

Also lasst diesen Unfug wenn ihr den Pächter / Jagdausübungsberechtigten nicht kennt und die ausdrückliche Erlaubnis für das Verfolgen einer Fährte habt. Die möglichen Folgen solltet ihr euch nicht antun.

Olaf
canini
 

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