Hallo Ariane,
ich habe Biancas Vorgehensweise ein bißchen anders aufgefasst, da mir ihr Vorgehen recht vertraut ist, antworte ich jetzt mal stellvertretend für sie, sie kann das ja dann ggf korrigieren.
jetzte verstehe ich in etwa, wie du vorgehst. Letztendlich entziehst du dem Hund das was er will so weit,bis er auch "alles" andere als Alternative annimmt
Nein, ich würde es anders umschreiben. Ziel ist, einen Alternativreiz zu etablieren, den der Hund in Ermangelung der Möglichkeit, Wild zu jagen (in welcher Forum auch immer) annimmt, um seine jagdlichen Ambitionen zu befriedigen.
Sprich, es geht um einen Alternativreiz, auf den der Hund von sich aus anspringt, den er von selbst als Jagdobjekt ansieht oder annimmt. Im stark simplifizierten Vergleich zu
Kein Cola mehr- ich dürste Dich aus, bis Du Wasser trinkst zu
Kein Cola mehr- trink statt dessen OSaft, den Du ja auch magst.
Ich persönlich denke, dass es in vielen Fällen nicht funktioniert, weil es keine Gebiete gibt, wo keine Wildspuren sind.
Das ist ja der Knackpunkt. Es geht ja nicht "nur" darum, Wildspuren zu meiden.
Es geht bei dieser Taktik darum, jeglichen erlaubten oder irgendwie bewusst beeinflussbaren Kontakt mit Wild zu vermeiden (wenigstens in der ersten Konditionierungsphase). Aus diesem Grunde soll der Hund eben auch nicht frei und autonom bestimmt laufen dürfen, sondern nur (und auch dann erstphasig an der SL), wenn er eine Aufgabe hat, sprich wenn er etwas erstöbern, eine Schleppe machen, eine vom Menschen gelegte Spur suchen soll usw.
Der Hund soll regelrecht auf "Ersatzbeute" konditoniert werden, deren Erarbeitung seinem Jagdschema entspricht und die er im Laufe des Trainings als Jagdobjekt ansehen soll, was verhindert, das er aus Drang nach Beute selbständig nach Wild sucht und was ihn entsprechend auslastet, auch ohne dass er Wildkontakt braucht.
Wie gesagt, etwas näher erklärt und vor allem ausführlicher beschrieben findest Du die dahinter stehende Idee hier:
http://www.jagdhundehalter.de/phpBB2/topic,3128,-Wildgehorsam%2C+wie+erarbeite+ich+dies%3F.htmlMein zweiter Gedanke wäre, dass die Gefahr sehr groß wäre, dass der Hund auch mal genau das gegenteil tut von dem was man erreichen will
Aus diesem Grunde würde ich die Umkonditionierung eben in der ersten Lernphase so gezielt wie möglich den Wildkontakt vermeiden, damit eine gewisse Festigung eintritt.
Dass ein Hetzer bei Hasenkontakt nicht dankbar auf die Futterrolle anspringt, sehe ich auch wie Du, das ist eher unwahrscheinlich.
:wink
Und ich denke, dass es bei vielen Hunden sicherlich mehr Entzug braucht, als nur die Spuren des Wildes
vgl Link: Es ist schon so gedacht, dass dem Hund jeder Wildkontakt entzogen wird. Wenigstens, bis die Umkonditionierung (um bei meiner "alten" Terminologie zu bleiben) etwas mehr gefestigt ist.
Wie gesagt, ich kenne etliche Hunde, die so wunderbar unter Kontrolle gebracht und zusätzlich ausgelastet werden konnten. Was nicht heisst, dass ich nicht weiss, dass es sicher auch viele gibt, bei denen das nicht funktiornieren würde.
Ich möchte in dem Zusammenhang auch nicht bestreiten, dass die hier diskutierte Methode genauso gut/besser/schneller/erfolgversprechender/whatever ist; sondern nur, dass die Umkonditionierung eine Möglichkeit ist, die klappen kann (meiner Erfahrung nach) und daher einen Versuch wert ist.