Wildfährte an der Leine verfolgen!!??

Die Besprechung ist beendet ;0)

Moderatoren: Sabine, Moderatoren

Beitragvon Feinfell-Poushelle » Di 12. Jul 2005, 08:52

Also gut im Stadtpark kann das angehen, aber man sollte doch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es im nichtbefriedeten Revier eben laut Bundesjagdgesetz NICHT erlaubt ist. Da kann auch dein Förster keine generelle Erlaubinis aussprechen, das muß der einzelne Revierpächter entscheiden.
Das ist so, egal wer den Beitrag im andren Forum geschrieben hat und egal wieviel "Schaden" man damit anrichtet.
Wenn ich über iene rote Ampel fahre, obwohl alles frei ist richte ich auch keinen Schaden an- dennoch ist es nicht erlaubt.

Also ich fände es besser wenn man ausdrücklich darauf hingewiesen ist, dass es möglicher Weise im Park erlaubt ist, aber draußen im Wald oder Feld nicht, da muß man schon jeweils um Erlaubins fragen, denn eine Wildspur ausarbeiten und verfolgen ist was andres als "nur den Weg verlassen"
liebe grüße von der stinie
Feinfell-Poushelle
 

Beitragvon Ariane Ullrich » Di 12. Jul 2005, 09:23

Hallo ihr,

Pia und ich haben uns über dieses Thema ziemlich intensiv Gedanken gemacht. Wer das Bucxh hat, wird auch das Kapitel kennen, in dem ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass Jagen nicht erlaubt ist bzw. das mit dem Buch kein Aufruf zur Wilderei gestartet werden soll.
Zitat Seite 143 Kapitel V:
"
Dieses Buch will Ihnen hiermit auf gar keinen Fall einen Freibrief dafür erteilen, Ihren Hund Tiere fangen oder töten zu lassen. Wir bitten den Leser aus diesem Grund auch ausführlich das Dargelegte nicht zu miss-verstehen und lieber nachzufragen, bevor Unmut entsteht.

Kaninchen, Enten und Rehe haben dasselbe Recht zu leben wie Ihr Hund, auch wenn Sie nicht in unserer Familie aufwachsen. Wenn also vom kontrollierten Jagen lassen die Rede ist, dann ist damit gemeint, die Jagd so zu gestalten, dass für kein Tier ein Risiko besteht. Im Winter ist das Aufscheuchen lassen von Tieren absolut tabu, weil gerade dann jede Art von Energieaufwendung das jeweilige Tier zu Tode erschöpfen könnte. Mäuse „erbuddelt“ man in Pansenlöchern und Rehe verfolgt man höchstens über ihre Spuren und an der Leine. Erkundigen Sie sich außerdem über die Schonzeiten und speziellen Gegebenheiten in Ihrem Waldgebiet. Soviel Respekt sollte jeder Mensch, ob mit oder ohne Hund haben, dass er zu diesen Zeiten den Wald meidet oder aber den Hund nur an der kurzen Leine auf dem Waldweg führt."

Worum es geht, ist den Hund besser abrufbar zu machen. Das geht am optimalsten (also am ehesten und am schnellsten), wenn der Hund das als Belohnung bekommt, was er haben möchte. Das ist das Jagen. Im Buch wird NICHT dazu aufgerufen, den Hund unkontrolliert jagen zu lassen. Es wird empfohlen, den Hund nach erfolgtem Abruf wieder in die Richtung gehen zu lassen, mit dem Halter an der Leine! Und ihn von dort immer weider abzurufen, um das zu trainieren. Das Verfolgen lassen an der leine ist auch gar nicht möglich, das musste ich gestern erst wieder schmerzlich erfahren, als ein Kitz vor uns hochgesprungen ist und ich den Hund an der SL festhalten musste. Davon agesehen, dass ein Kitz sowieso tabu ist, wir auf einem stark frequentiereten Feld waren, hätte ich ihn gar nicht damit belohnen können, weil ich ihn nicht hätte halten können.

Es ist also auch erst dann möglich kontrolliert "zu jagen", wenn der Hund schon sehr gut unter Kontrolle steht.

Meiner Meinung nach gibt es damit also keinerlei Hinweis auf Wilderei oder sonstiges. Was hier eher für den Jäger zum Ärgernis werden kann, ist, dass die Jagdhundehalter nun beginnen mit ihren Hunden an langer Leine zu trainieren, statt ihre Hunde an kurzer Leine zu führen, was für so manchen Jäger sicherlich auch nicht recht ist.

Ich hoffe, dass das Problem damit erklärt ist?

viele Grüße
Ariane
Ariane Ullrich
 

Beitragvon Feinfell-Poushelle » Di 12. Jul 2005, 09:54

trotzdem ist auch das Verfolgen von Wildspuren, seien sie frisch oder nicht Wilderei.Auch ohne direkten Wildkontakt, ob mit oder ohne Hund. Rechtlich gesehen ist das nun mal so, egal ob man das für sinnvoll erachtet oder nicht. Ich arbeite meinen Hund auf der bestätigten Einzelährte von gesundem Wild und mache auch Nachsuchen an krankem Wild, also weiß ich sehr wohl dass es nicht möglich ist den Hund an der Leine hetzen zu lassen . doch auch das verfolgen zählt nun mal zur Wilderei.

Eine Wertung über den Sinn dieser Tipps wollte ich hier niemals geben, ich weiße nur auf die rechtliche Lage hin.
Aber letztlich ists mirs egal, so lang es nicht bei mir passiert....muß jeder selbst wissen
liebe grüße von der stinie
Feinfell-Poushelle
 

Beitragvon Eminenz&Zigge » Di 12. Jul 2005, 10:06

Sabine hat geschrieben:Ute schrieb:
auch Sporthundefährte - ausdrücklich für NJ untersagt.

Mit welcher rechtlichen Grundlage begründet man denn das?
Was halten die denn vom Trailen?
Oder kann man damit nichts anfangen und hat deswegen noch kein Verbot erlassen?
Ihr seid da oben im Norden aber wirklich gebeutelt. :traurig1


Hallo Sabine,
damit, daß die Gebiete entweder Jagdpachten, Forste, oder Naturschutzgebiete sind.
In den Grünanlagen ist in Hamburg, mit Ausnahme der sog. Freilaufgebiete, Leinenpflicht.

Aber unserer Forstbeamten lassen da manchmal mit sich reden :wink
Ansonsten kann man nur in das Hamburger Umland ausweichen.
Genieße dein Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig.
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Beitragvon Eminenz&Zigge » Di 12. Jul 2005, 10:11

PS: zum Trailen würde es wahrscheinlich heißten:

Wat is dat denn ????????????????
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Beitragvon Gast » Di 12. Jul 2005, 10:16

Hallo!

Also ich war beim Lesen dieses Tipps auch erst etwas erschrocken, weil ich weiß, das bereits das verfolgen einer Spur Wilderei i.S. des Gesetzes ist. Es ist aber auch so, dass ich - bei näherer Betrachtung - genau das meiner ginni erlaube, wenn sie sich zuvor an der Schleppleine abrufen ließ. das geht z.B. so, wie es letzte Woche passiert ist. Wir drehen unsere Morgenrunde zwischen den feldern mit Wiesen und kleinen Waldstücken. Auf dem Weg zwischen einer Wiese und einem Waldstück sitzt ca. 30 m vor uns ein Hase. Ich sehe ihn zuerst, nehme die leine kürzer und fester und als Ginni den Hasen auch sieht lasse ich sie erst Sitz und dann Down machen. Der Hase hoppelt los, Ginni macht weiter zitternd Down. Brave Ginni + Leckerchen. Dann gehen wir bei durchhängender, aber kurzer Schleppleine weiter (Riesenerfolg) und als wir an die stelle kommen, wo der Hase saß, lasse ich Ginni kurz schnüffeln (große Aufregung) und rufe sie mit "raus da" ab, als sie nach ca. 2-3 m Schnüffeln versucht, der Spur vom Weg runter in den Wald zu folgen. Sie hört! :dance Wilderei???? Wenn ja, ist es mir ehrlich gesagt egal, mag juristisch so sein, aber wo kein Kläger, da kein Richter, sage ich mir. Und wenn doch mal einer kommt, soll er mir mal nachweisen, dass da gerade noch ein Hase gesessen hat und Ginni deswegen schnüffelt.... Ich glaube aber auch nicht, dass ein Jäger oder Jagdaufsichtsberechtigter, der vorbei käme und mich ansprechen würde, mich deswegen belangen würde, zumal ich ja meinen Hund an der Schleppe habe, nicht mit ihr quer duch den Wald ziehe und wahrheitsgemäß erklären würde, dass ich gerade das Abrufen von der frischen Wildspur übe, die nunmal leider gerade über den Weg führt. Das würde ja wohl jeder Jäger verstehen, oder? Soll ich meinen Hund die Nase zuhalten oder sie knebeln, damit sie nicht auf dem Boden schnüffelt? Wie soll ich das denn bitteschön üben ohne Spuren? Die sind schließlich überall.

L.G.
Nicole
Gast
 

Beitragvon Feinfell-Poushelle » Di 12. Jul 2005, 10:18

Ariane Ullrich hat geschrieben:und Rehe verfolgt man höchstens über ihre Spuren und an der Leine.
das ist z.b. schon Wilderei, und wenn mir jemand aus Versehen bei Neuschnee nun Sauen anstatt Rehe fährtet mag ich das gar nicht, der laie erkannt das am Trittsiegel wohl kaum
Erkundigen Sie sich außerdem über die Schonzeiten und speziellen Gegebenheiten in Ihrem Waldgebiet.
die einzelnen Tiere sind doch zu ganz unterschiedlichen Zeiten geschont, woher will der Laie erkennen ob er Geiß, Schmalreh oder Kitz (ohne Tupfen) verfolgt?

Das Verfolgen lassen an der leine ist auch gar nicht möglich, das musste ich gestern erst wieder schmerzlich erfahren, als ein Kitz vor uns hochgesprungen ist und ich den Hund an der SL festhalten musste.

Komisch genau das mache ich aber wenn ich nachsuche zwar zieht meine ganz schön was weg, aber natürlich geht das sogar über kilometer durch dick und dünn, nur zur Hetze wird geschnallt...

liebe grüße, stinie

@ginni: natürlich sagte ich ja , dass es drauf ankommt wie weit der einzelne das macht, deswegen störte mich ja auch nur der generelle tip, wenn das einer nun über 20m durchn Wald macht oder in den Wildacker stört das naämlich bestimmt viele Jäger
Feinfell-Poushelle
 

Beitragvon Gast » Di 12. Jul 2005, 10:25

Konnte leider nicht mehr ergänzen: So, wie ich es mache und beschrieben habe, habe ich den Tipp verstanden. Ich würde niemals mit meinem Hund quer durch den Wald, abseits der Wege oder übers Feld eine Reh- oder Hasenspur verfolgen. Max. ein paar Meter auf und neben dem Weg und dann wird das Abrufen von der zufällig aufgefundenen Spur geübt und durchgesetzt. Und zwar genau dann, wenn die Spur in den Wald hineinführt. Denn der ist für Ginni tabu!

L.G.
Nicole
Gast
 

Beitragvon PiaGM » Di 12. Jul 2005, 10:44

Hallo Zusammen,

So, wie ich es mache und beschrieben habe, habe ich den Tipp verstanden.


Ich denke, dass ist allgemein der Knackpunkt beim Bücherschreiben und -lesen.

Ein Satz und etliche Interpretationsmöglichkeiten. Nicole hat es in unserem Sinne interpretiert. Garantieren, dass das alle tun, können wir leider nicht. In diesem Themenzusammenhang muss wohl das ganze Buch betrachtet werden, wo an den verschiedensten Stellen (z.B. SL-Training) die Kontrolle über den Hund, also das Jagen verhindern, hervorgehoben wird.

Stinie, Deine Anregung nochmals konkreter darauf hinzuweisen, werden wir bei der Neuauflage garantiert mit einfließen lassen. Die von Bundesland zu Bundesland verschiedenen Gesetze, machen es nicht ganz einfach generell zu schreiben, was erlaubt ist und was nicht.

Insgesamt möchte ich auch die mitlesenden Jagdpächter dran erinnern, dass Sinn und Zweck des ganzen ist, am Wild kontrollierbare Hunde hervorzubringen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Hundeführer Übungssituationen schaffen.

Viele Grüße,
Pia
PiaGM
 

Beitragvon Ariane Ullrich » Di 12. Jul 2005, 11:01

Hallo Stinie,

Komisch genau das mache ich aber wenn ich nachsuche zwar zieht meine ganz schön was weg, aber natürlich geht das sogar über kilometer durch dick und dünn, nur zur Hetze wird geschnallt...


Das glaub ich dir gern, und dein Hund ist mit Sicherheit ausgebildet undviel besser kontrollierbar als mein momentaner Kundenhund. Weswegen er ja auch nicht hinterhergedurft hätte. Hunde, die noch so "weg vom Fenster "sind, die nicht mehr mitkriegen, wenn Frauchen hintendran durch die Brennesseln schleift, die können in dem Moment gar nicht so belohnt werden. Das wollte ich damit sagen.

Wie gesagt, du hast recht, dass man mit dem Gesetz und dem Tierschutz sehr aufpassen sollte. Du hast gesagt, du hast das Buch nicht gelesen. Mich würde nun interessieren, ob andere, die das Buch gelesen haben, den Hinweis auch als Wilderei auslegen würde bzw. wie sie den Tipp verstanden haben.
Für die nächste Ausgabe ist dieser Hinweis jedenfalls gespeichert. Danke stinie

viele Grüße
Ariane
Ariane Ullrich
 

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